Katrin Heyer stellt in ihren Arbeiten den nackten, menschlichen Körper in den Mittelpunkt, inszeniert ihn in klaren Kompositionen als skulpturales Objekt. Es ist ihre erste künstlerische Arbeit, die sich mit Aktfotografie auseinandersetzt. Der Mensch, insbesondere in Portraits, interessiert Katrin Heyer aber schon immer. So fotografierte sie New Yorker Künstler in ihrem persönlichen Umfeld oder Geschäftsleute aus Barcelona in ihrem Laden. In den letzten Jahren beschäftigte sie sich intensiv mit der Lichtsetzung im Studio, und es entstand eine Serie von Portraits in Schwarz-Weiß.
Die Künstlerin und Architektin Bettina Paschke hat die Zeichnung zu ihrem ausschließlichen Medium gewählt ‐ thematisch kreisen ihre Arbeiten um die Lust am Minimieren, am Eingrenzen, Reduzieren, um die Suche nach Intensität. Das Zeichnen erscheint als ein auf Einzelstrichen aufgebautes, zeichnerisches Wachsen‐Lassen feiner Strichgespinste ‐ ein abstraktes Spiel zwischen Zeichnerin und Striche-System. Die Striche werden zu Grauwerten gestaut, gekrümmt, sie wachsen in geordneten Reihen über das weiße Blatt. Ein Strich bedingt den nächsten.
Eine Knospe in Rosa sitzt auf einem Stängel, von dem rot-grüne, von gelben Flecken durchzogene, linsenförmige Blätter ausgehen. Den blumenartigen Körper setzt Petra Steeger von seiner Umgebung durch markant gestickte Linien ab. Ihre Transformation beruht auf einem mehrstufigen künstlerischen Übersetzungsprozess mit verschiedenen Techniken: Steeger sucht aus antiquarischen Medizinbüchern Illustrationen heraus, erfindet dabei Eigenschaften oder auch ganze menschliche Organe neu, aus der schließlich eigenständige vielschichtige Bilder entstehen.
Ulrich Philipp setzt die Fotografe ein zur Dokumentation einer inszenierten Wirklichkeit, wobei sich unterschiedliche Realitätsebenen innerhalb eines Bildes ineinanderschieben oder überlagern können; ihre Inhalte beziehen sich dabei häufig auf aktuelle gesellschaftliche Konfliktfelder. Während er anfangs ausschließlich mit Schwarz-Weiß-Bildern arbeitete, kommen jetzt auch Farbbilder in größeren Formaten hinzu. Zur Zeit arbeitet er an einem Zyklus mit dem Arbeitstitel „Neue Deutsche Romantik“, aus dem einige Werke in der aktuellen Ausstellung gezeigt werden.
Die textilen Arbeiten von Mona Weiskopf strahlen Kraft aus und Ruhe, ganz selbstverständlich behaupten sie sich im Raum, nur auf den ersten Blick ist das Auge gefangen genommen von der Sinnlichkeit des verwendeten Materials. Stehen am Anfang noch spielerisch lustvolle Arbeitsprozesse, liegt für Weiskopf der Reiz doch in der Reduktion, bis Wesentliches herausgeschält, die Idee auf den Punkt gebracht ist.
Die Ausstellung zeigt auch eine Auswahl keramischer Arbeiten von Elisabeth Tgahrt-Philipp.
Die Ausstellung ist an beiden Tagen jeweils von 11 bis 18 Uhr und bis Ende des Monats auf Anfrage zu sehen. Die Künstler sind anwesend. Atelier 17 A, Wilhelmstr. 17 A, Schweinfurt.